Berliner Bahnhof 

Vier Jahre nach Eröffnung der 16 km langen Bahn von Hamburg in das seit 1420 gemeinsam von Hamburg und Lübeck verwaltete Bergedorf (7.5.1842) fuhr am 15.12.1846 erstmals ein Zug die 287 km lange Strecke bis Berlin, Hamburger Bahnhof.  Ausgangspunkt in Hamburg war der sogenannte Berliner Bahnhof, dessen Empfangsgebäude sich an der Stelle der größeren Deichtorhalle befand. Dieses Gebäude wurde aus dem von Alexis de Chateauneuf entworfenen Bahnhof erweitert. Es erhielt eine 148 m lange und 23,5 m hohe hölzerne Bahnhofshalle, die seinerzeit das bedeutendste Holzbauwerk in Deutschland war. (zum Vergleich: Die Halle des Dammtorbahnhofs ist bei gleicher Höhe und gleichfalls vier Gleisen 112 m lang) Erst 1857 war der Um- und Neubau des Bahnhofs und der umfangreichen Güteranlagen sowie Lokwerkstätten abgeschlossen. Zur Aufnahme einer optischen Telegraphenverbindung erhielt der Bahnhof zwei hohe Türme. Doch der zur gleichen Zeit von Samuel Morse entwickelte, mit elektrischen Impulsen arbeitende Schreibtelegraph (1837 erfunden) machte die Türme nur zu schmückendem Beiwerk.

Im Zuge der Vorbereitungen für den Bau des Hauptbahnhofes wurde der Berliner Bahnhof am 1.5.1903 geschlossen. Bis zur Eröffnung des Hauptbahnhofes am 6.12.1906 wurde ein sogenannter Interimsbahnhof Lippeltstraße erbaut, von wo aus für gut dreieinhalb Jahre die Züge Richtung Bergedorf und Büchen abfuhren. Die Züge, die bis nach Berlin durchliefen, wurden im Bahnhof Klostertor abgefertigt. Auf dem Gleisvorfeld des Berliner Bahnhofs entstanden Abstellgleise für die Personenzüge, die im neuen Hauptbahnhof beginnen. Die Werkstatteinrichtungen wie etwa der Rundlokschuppen wurden auch weiterhin benutzt.

Bildquellen: oben Staatl. Landesbildstelle Hamburg, unten Museum f. Hamb. Geschichte.